Das Projekt

Der eigene Dialekt ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres täglichen Lebens;
er ist die Sprache der Heimat, Vertrautheit und Gemeinschaft. Viele Dialektsprecher wissen
auch, dass oft schon im Nachbardorf etwas anders gesprochen wird. Diese Unterschiede zwischen
den großen Dialektgruppen einerseits, aber auch innerhalb eines Dialektes andererseits lassen
sich auf die unterschiedlichen Entwicklungen der Sprache seit dem Mittelalter zurückführen.
Welche besonderen Veränderungen das Siegerländer Platt aufweist, was es von anderen,
benachbarten Dialekten unterscheidet und welche Dialektunterschiede innerhalb des Siegerlandes
existieren, wird durch den Sprechenden Sprachatlas dokumentiert.
Erhoben wurden dabei etwa 1000 Begriffe in 32 Orten des Altkreises Siegen von Juli 2011 bis
Februar 2013. Das Siegerländer Platt gehört zum moselfränkischen Dialektgebiet und repräsentiert
dessen nordöstlichsten Zipfel, der direkt an der Benrather Linie, der Grenze zum niederdeutschen
Westfälischen, und in NRW liegt. Moselfränkisch wird ansonsten v.a. in Rheinland-Pfalz, in Luxemburg
und Lothringen gesprochen.


Die Gewährspersonen

Die Gewährspersonen mussten einigen Kriterien entsprechen: Mindestens 70 Jahre alt sollten sie
sein, im jeweiligen Erhebungsort geboren, aufgewachsen und bis heute durchgehend dort ansässig.